Synästhetischer Raumkörper
Das Kunstwerk thematisiert die Komplexität, die entsteht, wenn verschiedene Systeme miteinander gekoppelt werden. Damit nimmt es Bezug auf die Forschung im Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT. Der „Synästhetische Raumkörper“ kombiniert die verschiedenen künstlerischen Medien Musik und Bildende Kunst miteinander und folgt damit verschiedenen Gestaltungsprinzipien.
Auf jeder der vier Seiten des Leuchtobjektes sind 45 Farbfelder. Die Auswahl der Farben geht auf Joseph von Fraunhofer (1787–1826) zurück, der das Sonnenlicht durch ein Prisma in Spektralfarben zerlegte und dabei dunkle Linien beobachtete, die er systematisch vermaß und dokumentierte. Je nach Tageszeit und Lichtsituation erkennt man, dass die Farbfelder in rhythmischer Folge aufleuchten. Sie sind mit einzeln ansteuerbaren LED-Modulen ausgestattet. Die Licht-Choreographie basiert auf einem speziell für den Leuchtkasten komponierten Klavierstück des zeitgenössischen Komponisten Wilhelm Geveler. Die Noten und Tempi wurden in Farbe und Licht übersetzt, wobei die Ton-Farb-Zuordnungen des Komponisten Scriabin (1871 - 1915) als Anregung dienten.
Obwohl die Musik nicht hörbar ist, lässt sich dennoch erahnen, dass die rhythmische Illumination des „Synästhetischen Raumkörpers“ einer musikalischen Ordnung folgt.
Fotos: Manuel Boden / Birgit Jensen, Video: Birgit Jensen