Ehem. Krankenhaus Maria Hilf
Sandradstr. 43
41061 Mönchengladbach
Eröffnung am Freitag, 30.08. um 19.00 Uhr
Einführung: Ulrike Lua
Orgel-Konzert: Reinhold Richter
Zur Installation von Birgit Jensen im OP-Trakt:
Zu sehen sind Worte auf Schränken und Wänden. Der Besucher ergänzt automatisch eigene Sätze. Zusammenhänge zwischen den verwendeten Begriffen stellen sich assoziativ ein. Die im verlassenen HNO-Trakt des Maria-Hilf Krankenhauses vorgefundenen Bezeichnungen verformen sich zu poetischen Wortgebilden. Die Vokabeln sind heraus gelöst aus ihrer funktionalen Bedeutung. Sie schweben frei durch ein verlassenes Gebäude und binden sich neu zusammen zu unerwarteten Verkettungen. Sie verwandeln sich. Ein Medikamentenraum ist wie eine Giftküche. Da entstehen komische Allianzen und verselbstständigen sich unkontrolliert. Manchmal wird aus einem handgeschriebenen Nasensauger ein Nasensauser, aus einem "Kath.“ ein katholischer Ballon oder aus einem Einweg-Ohrsauger ein Einmal-Ohr.
Während im Krankenhaus medizinisch gearbeitet wurde, waren die Worte in ihren operativen Notwendigkeiten gefangen. Nun lassen sie sich neu interpretieren. Sie müssen nicht mehr funktional und pragmatisch gelesen werden, sondern sie dürfen etwas ganz anderes andeuten. Durch neue und andere Zusammenstellungen und Überschneidungen nehmen sie eigenartige Verbindungen zueinander auf wie z. B. die Videoüberwachung zur Ansicht, Radio und Kapelle, Lachgas und Glückskäfer, Seelsorge und Sozialstation.
An der Ausstellung beteiligte Künstler und Künstlerinnen: Petra Albrand, Jonas Bechtloff, Christoph Bucher, Minerva Cuevas, Julian Flemming, Jörg Gelbke, Emily Goede, Alex Grein, Brigitta Heidtmann, Jellyspoor, Birgit Jensen, Karl-Heinz Koch, André Linpinsel, Sulamith Loomans, Jon Moskow, Nadja Nafe, Kriz Olbricht, Julia Reitz, Reinhold Richter, Markus Radermacher, Roland Schön, Anna Schütten, David Semper, Severin Spengler, Katharina Stangler, Viktoria Strecker, Till Terschüren